Wie kann man Arbeiter:innen in ärmeren Ländern am besten helfen?

Der Politikwissenschafter und Ökonom Chris Blattman (Universität Chicago) hat sich intensiv damit befasst, ob und wie Sweatshops die Lebensqualität von Arbeiter:innen in ärmeren Ländern verbessern.

Auf Twitter zitierte jemand seine Arbeit und meinte, wer ein T-Shirt um 5 oder 10 Dollar kaufe, der könne nicht erwarten, dass die Löhne der Arbeiter:innen zum Leben reichen. Die Antwort von Blattman ist ausführlich und hoch interessant, weshalb ich sie hier festhalte.

What drives the worker’s wages in these African factories is, in large part, the wage they can get from their best outside option—that is, the broader set of underlying economic opportunities in the country. Few businesses will pay more than they need to. The best way to raise factory wages is through a combination of policies that promote broader economic growth, lower the cost of living, and provide humanitarian/social assistance to the very poorest. The Ethiopian government was doing a pretty good job of this before they make the worst mistake—launching a civil war. If we want to see factory wages rising then we want to see investments (domestic and foreign aid supported) in cheaper transport and electricity, more efficient agriculture, schooling, and probably mass cash transfer programs to poorest (like Givedirectly).And one would want this to happen everywhere, especially the lowest wage countries with massive impoverished labor supplies (Bangladesh, parts of China, etc). We won’t see African manufacturing boom until real wages rise further throughout Asia. But what is certainly true in many forms (and many Ethiopian forms) is that they would probably be more profitable if they raised worker wages and reduced high employee turnover. We call this an “efficiency wage”. Lack of management expertise and experience is probably the real problem here. Consumers being willing to pay $5 more for pants will be unlikely to affect worker wages in 99% of the industry. Unless certain brands decide to market themselves as paying efficiency wages in a fair trade sense. But while laudable I cannot see this having a meaningful effect on the industry. For the average concerned citizen, I’d suggest the easiest more effective way to make a difference is to give to GiveDirectly. And to support any politician who advocates for preferential trade access for the poorest countries, and for investments in their transport and power infrastructure. Also, frankly, I’d export human resource management training. Helping developing country forms learn how to reduce turnover and run more efficient factory floors (including paying efficiency wages) would actually (I think) be a huge boon to the country. “Consultants Without Borders!”

Spenden – 2022

Ich spende einen Teil meines Einkommens. Ich lege das detailliert offen, weil ich andere Menschen mit gutem Einkommen in reichen Ländern wie Österreich oder Deutschland ebenfalls dazu inspirieren möchte.

Hilfsorganisationen, NGOs, Bedürftige

1500 Euro an GiveDirectly
1000 Euro an Malengo
300 Euro Nachbar in Not (Ukraine-Hilfe)
200 Euro an Bettler:innen
= 3000 Euro

Kultur, Initiativen, Medien

300 Euro Radlobby
192 Euro Crowdfunding Meduza
100 Euro Momentum Institut
72 Euro Andererseits
60 Euro Tag Eins
= 724 Euro 

Klima, Umwelt

500 Euro Good Food Institute

Private Spenden

5000 Euro

Das sind heuer in Summe EUR 9.224,-

Dazu kommen noch 330 Euro an Frontier (CO2-Entnahme) als Kompensation für einen Flug. Ich berechne meine Emissionen mit Atmosfair und veranschlage dann einen CO2-Preis von EUR 100,-

Klima & Umwelt-Bookmarks für mich selbst

  1. Klima-Liste auf Twitter
  2. Gernot Wagner auf Mastodon
  3. Carbon Brief + Daily Brief
  4. Klimaklartext vom Standard

Einzelne Redakteur:innen – Österreich

Einzelne Redakteur:innen – International

Schwerpunkte in Medien

Einen Podcast machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger*innen

Ich werde immer wieder gefragt, wie das mit dem Podcasten denn funktioniert und was man beachten sollte. Weil es praktischer ist, schreibe ich jetzt mein ganzes technisches Know-How in diesen Beitrag. Achtung: Ich bin kein Experte. Alles, was ich weiß, habe ich mir selbst beigebracht. Radiomacher und Audiotechniker werden vielleicht bei der einen oder anderen Sache den Kopf schütteln – für mich funktioniert das aber und ich bin, wie meine Hörer*innen, mit der Qualität in der Regel sehr zufrieden.

1. Aufnahmegerät. Ich habe mir ein Zoom H-6 für gut 300 Euro gekauft. Das ist ein – 2018 – state of the art Aufnahmegerät. Ich mache Interviews an einem Tisch, man kann aber auch auf der Straße damit rumlaufen und es Leuten vor die Nase halten. Man kann sich auch ältere Versionen davon kaufen, früher habe ich das H-4 verwendet, das ist auch okay und kostet 100 Euro weniger. Man kann auch, wie ich anfangs, mit dem Handy beginnen und ein Mikro anstecken. Ich kaufe mir aber gerne „heißen Scheiß“ und das ist das H-6, modern, praktisch, intuitiv.

2. Sonstige Hardware. Ihr könnt das Aufnahmegerät euren Gästen beim Reden hinhalten. Wenn ihr aber wie ich längere Gespräche aufnehmt, sind Standmikros besser. Ich habe mir 2 t.bone SC400 gekauft. Ich habe schon einiges probiert und die Qualität ist fantastisch. Dabei sind zwei Pop-Filter. Muss nicht sein, aber macht euer „P“ weicher, wenn man von poppenden Popcorn spricht, hört sich das besser an. Pro Mikro fielen 60 Euro an. Um sie auf dem Tisch festzumachen, braucht ihr noch Stative (bei mir Millenium DS100, 33 Euro pro Stück). Volle Ausrüstung: 500 Euro (bei Thomann.de). Wie habe ich ausgewählt? Ich habe sendegate.de darum gebeten, mir ein Set zusammenzustellen. Erfahrene Podcaster*innen beantworten euch dort geduldig alle Fragen. Große Empfehlung!

3. Aufnahme. Ihr habt alles montiert? Jetzt müsst ihr das Zoom noch  konfigurieren. Ich habe es nach dieser Anleitung gemacht. Dann einfach aufnehmen und herumprobieren. Setzt euch Kopfhörer auf, während ihr aufnehmt. Ihr wollt sofort hören, wie sich das anhört. Schnell merkt man, dass man zum Beispiel lieber keinen Zettel in der Hand hat. Das Rascheln hat man sofort im File. Ich nehme iPhone-Kopfhörer, dann kriege ich auch noch etwas von der „Welt da draußen“ mit. Ich sagen meinen Gästen, dass zwischen Mund und Mikro etwa 20 cm Abstand sein sollen. Viele neigen außerdem dazu, am Mikro vorbeizuschauen, weil man bei einem Gespräch lieber nix zwischen dem Gesprächspartner und sich hat. Seid streng: Ich sage immer, du redest bitte nicht mir sondern mit dem Mikro.

4. Bearbeiten. Speicherkarte raus, in den Mac oder ins Lesegerät und runter damit. Wenn 2 Mikros angesteckt waren, habt ihr 2 WAV-Dateien. Jetzt braucht ihr eine Software zum Schneiden. Audacity ist gratis, damit habe ich angefangen, dann habe ich mir Hindenburg Journalist gekauft. Es kostet 85 Euro und ist großartig. Wenn man noch nie geschnitten hat, muss man sich herumspielen. Ich habe das schon öfter gemacht und hatte den Dreh sofort raus, es ist für Podcaster*innen und Radioleute gemacht und wirklich ein Traum. Wer mehr wissen möchte, bitte googeln oder hier nachlesen. Weil ein Jingle am Anfang nett ist, findet ihr hier gratis Musik, die ihr unter Angabe der Quelle frei verwenden könnt. Fertig? Exportieren! Ich wähle „hohe Qualität“, „MP3“, „mono“. Mono heißt, dass  beide Spuren (ich und der Gast) auch auf beiden Ohren gleichmäßig zu hören sind. Das Gegenteil ist stereo, dann hört man mich links und den Gast rechts, glaubt mir, das wollt ihr nicht. MP3 macht die Dateien viel kleiner, ohne Qualität zu verlieren. Meine letzte Aufnahme dauerte 25 Minuten, 2 WAV-Dateien á 160 MB, die MP3-Datei hatte am Ende 42 MB. Damit verbraucht euer Podcast nicht das ganze Datenvolumen eurer Hörer*innen. Ich bereinige alle meine Files mit Auphonic, wenn man es viel verwendet kostet es 11 Euro im Monat, am Anfang ist es gratis. Es macht das File sauberer, kleiner (aus 42 MB werden 25 MB) und gleicht die Lautstärke aus (wenn ihr leiser redet als euer Gast zum Beispiel). Ich glaube, dass man das auch mit Hindenburg selbst machen könnte, aber es funktioniert einfach toll mit Auphonic, also gönne ich mir diesen Luxus.

5.  Hosting. Und jetzt? Wohin damit? Anfangs nutzte ich Soundcloud. Das ist okay, aber nicht perfekt, weil es eigentlich für Musiker*innen gemacht ist. Später bin ich auf Simplecast umgestiegen. Es gibt zig Anbieter, vielleicht bessere. Mir ist Simplecast ein paar Mal empfohlen worden, ich habe es mir angeschaut und fand es gut. Es kostet 12 Dollar im Monat. Viele Indie-Podcaster*innen nutzen Podlove (Anleitung). Ich habe es gerne so einfach wie möglich, Simplecast wird seinem Namen gerecht. Simplecast spuckt einen RSS-Feed aus. Wenn ihr gute Statistiken wollt, tragt den RSS-Feed noch bei Feedburner ein (siehe Punkt 7) – die erstellen einen neuen Feed, der ist dann euer einzig Relevanter, den ihr nutzt.

6. Podcasting-Apps. Wie hören die Leute Podcasts? Die meisten über das iPhone oder Apps, die auf iTunes zugreifen. Also: Bei Apple eintragen. Nach 1-2 Tagen ist euer Podcast auf iTunes. Dann gibt es noch unendlich viele andere, kleine Apps, über die man Podcasts hören kann. Mich zum Beispiel auf: Spotify, Castbox, Pocket Casts, Player FM, Podcast Addict, Acast, Stitcher, AntennaPod, TuneIn. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man meinen Podcast überall hören kann – zumindest habe ich viel durchprobiert und noch nie eine Beschwerde bekommen, dass man meinen Podcast nicht findet. Dazu müsst ihr ihn meist überall einzeln eintragen – ich habe ihn zusätzlich noch bei sicher 10 oder 15 Verzeichnissen eingetragen („Podcast Verzeichnis“ googeln).

7. Statistiken. Jetzt wollt ihr sicher wissen, wie viele zuhören? Wenn ihr Simplecast nutzt haben die okaye Statistiken für euch. Gemessen wird das in Downloads. Man weiß dann also nur, wie viele Leute sich eine Folge heruntergeladen haben. Seit einiger Zeit gibt es aber auch Beta-Statistiken von iTunes, die mehr können. Mir zeigen sie zum Beispiel, dass sich die Leute im Schnitt 80 Prozent der Folge anhören, wenn sie sie runterladen. Das ist auch bei anderen populären Podcasts so und ein toller Wert. Wenn ihr noch wissen wollt, wie viele euren Podcast abonniert haben (das ist nicht so wichtig, aber trotzdem interessant), könnt ihr wie ich zusätzlich Feedburner nutzen. Die Werte schwanken, schaut auf einen (nehmt Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag) und vergleicht ihn über die Zeit.

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Mich hat die Grund-Ausrüstung inklusive Schnitt-Software also einmalig knapp 600 Euro gekostet. Im Monat zahle ich dann noch einmal circa 20 Euro für Hosting und Auphonic. Wenn ihr ein paar Test-Aufnahmen macht und euch mit dem Schneiden spielt habt ihr den Dreh schnell raus. Natürlich gibt es dann noch viele kleine Details, aber da hilft die klassische Anleitung zu den Geräten, Google und sendegate.de. Viel Spaß!