Illegale Migration von Mexiko in die USA stärkt Republikaner

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1/🧵 Eine faszinierende Studie von Ernesto Tiburcio und Kara Ross Camarena untersucht die lokale Reaktion auf unautorisierte mexikanische Migration in die USA. Ein Thema, das oft hitzige Debatten auslöst, aber selten mit so detaillierten Daten beleuchtet wird.

2/🧵 Die Studie zeigt, dass negative Reaktionen auf Migration besonders stark ausfallen, wenn die Migrant:innen weniger gut gebildet sind. Mit 11 Millionen Mexikanern in den USA – der weltweit größten Diaspora in einem einzelnen Land – ist dieses Thema hochaktuell.

3/🧵 Interessant ist, dass etwa 40% der mexikanischen Diaspora in den USA keinen regulären Aufenthaltsstatus haben. Diese Gruppe steht im Zentrum der Studie und liefert aufschlussreiche Einblicke.

4/🧵 Die Forscher hatten Zugang zu Daten über die Ausgabe von „consular identification cards“, die von mexikanischen Behörden an wahrscheinlich unautorisierte Mexikaner in den USA ausgegeben werden – eine enorme Datenmenge von 7,4 Millionen Personen von 2002-2020.

5/🧵 Da Personen mit legalem Aufenthaltsstatus in den USA diese Karten nicht benötigen, geben diese Daten einzigartige Einblicke in die Lebensrealität illegaler Migranten.

6/🧵 Bemerkenswert ist der Befund, dass in Gegenden der USA, in denen mehr illegale Migranten leben, tendenziell mehr für die Republikanische Partei gestimmt wird. Dies korrespondiert mit Kürzungen öffentlicher Ausgaben, sinkenden Bildungsausgaben und steigenden Sicherheitsausgaben.

7/🧵 In Gebieten mit höherer Armut und Arbeitslosigkeit scheint die Reaktion auf Migration stärker zu sein. Eine Beobachtung, die wichtige soziale und wirtschaftliche Dynamiken beleuchtet.

8/🧵 Interessanterweise zeigt die Studie, dass in Gegenden, in die mehr Migranten ziehen, auch mehr Weiße wegziehen. Dies könnte auf eine Verschiebung der demografischen Zusammensetzung hindeuten.

9/🧵 In Regionen mit einem stärkeren sozialen Sicherheitsnetz ist die Reaktion auf illegale Migration zwar auch negativ, aber nur halb so stark wie in anderen Gebieten. Dies könnte auf die Pufferwirkung starker sozialer Netze hinweisen.

10/🧵 Diese Studie wirft ein neues Licht auf die Komplexität der Reaktionen auf Migration und zeigt, wie tief sie in lokale sozioökonomische und politische Strukturen eingebettet sind. Ein wichtiger Beitrag zum Verständnis eines globalen Phänomens.

Hier die Studie.